Girls just wanna do IT!
Die ADV ist schon immer bemüht, IKT-Frauen vor den Vorhang zu holen. Anfang 2021 entstand die Idee einer Zusammenarbeit mit den #thenewITgirls und im Juli 2021 wurde gemeinsam das erste ADVernetzt unter dem Titel „Junge IT-Frauen fördern“ eingefädelte. Die erfolgreiche Veranstaltung haben wir sogleich genutzt, um die Gründerin Astrid Wieland zum Interview zu bitten.
Wie ist die Idee der #thenewITgirls entstanden und was zeichnet das Netzwerk Ihrer Meinung nach besonders aus?
Astrid Wieland:
Nachdem ich selbst seit vielen Jahren in der IT tätig bin, weiß ich, dass es in dieser Branche schon immer Frauen gab. Oft findet man diese Frauen jedoch eher in hinterer Reihe und nicht als Managerinnen oder Speakerinnen auf den Bühnen dieser Welt. Dem wollten meine Co-Gründerin Doris Schlaffer und ich entgegenwirken. Unser Verein #thenewITgirls ist ein Team aus Branchen-Expertinnen, welches Frauen in der IT-Branche über Job-Titel hinweg vernetzt. Unser Ziel ist es, die gesellschaftlichen & wirtschaftlichen Vorteile von Diversität in der IT aufzuzeigen und die Vielfältigkeit der Berufsbilder hervorzustreichen. Dadurch wollen wir das gesellschaftliche Bild von Frauen in der IT positiv prägen. Wir zeigen mittels Rolemodels die Branchen-Diversität auf, stellen die vielfältigen Karrierebilder vor und zeigen gesellschaftliche & wirtschaftliche Vorteile für Unternehmen auf.
Uns ist es wichtig, Impulse für die Nachwuchsförderungen zu setzen, deshalb arbeiten wir auch eng mit anderen Vereinen zusammen, veranstalten regelmäßige Netzwerktreffen und sprechen auf Konferenzen unter anderem zum Thema „Diversität & Technologie“.
Mit unserem Engagement wollen wir Frauen ermutigen, mit Selbstverständnis und einer geballten Ladung Selbstvertrauen ihren Weg in der IT zu gehen – mit unserer starken #thenewITgirls Community im Hintergrund, die ihnen Halt gibt.
Was sind Ihrer Meinung nach die größten Probleme, die sich Frauen in der IT-Branche stellen müssen?
Astrid Wieland: Das Image der IT muss sich ändern – weg von starren Berufbildern und veralteten Rollen. In der IT-Branche sind so viele Fähigkeiten gefragt, in denen sich Frauen wiederfinden: Kreativität, Leadership, aktives Zuhören, Resilienz, analytisches Denken und Probleme lösen, um nur ein paar zu nennen. Viele dieser Eigenschaften wurden übrigens auch vom World Economic Forum als die „Top 10 skills of 2025“ benannt. Unternehmen müssen den Fokus weg von lieblosen Rollen-Beschreibung hin zur aktiven Fähigkeiten-Suche ändern. Dies gilt es in den Fokus zu rücken und zu fördern.
Die Vielfalt der IT-Branche fasziniert mich bis heute: von Projektmanagerinnen, Beraterinnen, Programmiererinnen, Daten-Analystinnen, bis hin zu IT-Marketing Verantwortlichen oder der Vertriebsspezialistin ist für jede Frau etwas dabei.
Wo soll man ansetzen und welche Maßnahmen sind notwendig für mehr weiblichen Nachwuchs in der IT-Branche?
Astrid Wieland: Viele Wege und Werdegänge führen zum jeweiligen Ziel oder Beruf. Ich finde, wir sollten viel mehr über die vielfältigen Möglichkeiten sprechen und zeigen, wer die neuen IT-Girls, also #thenewITgirls sind und wie ihr Weg in die IT ausgesehen hat. Egal ob es der klassische Weg war, mit HTL und Studium, oder ob man als Quereinsteigerin in der Tech-Branche gelandet ist: je vielfältiger die Role Models sind, die wir zeigen, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich unsere #ITgirls in ihren Geschichten wiederfinden können.
Uns allen muss bewusst sein, dass es heute kaum Berufe gibt, die nichts mehr mit IT zu tun haben. Viele Prozesse sind heute digital, Daten-Erfassung und -bearbeitung gehört für viele bereits zum Alltag. Denkt nur mal daran, wie viele Programme ihr selbst jeden Tag verwendet, ob auf dem PC oder auf dem Smartphone. Jedes Unternehmen wird in Zukunft ein IT-Unternehmen werden.
Deshalb ist es uns bei #thenewITgirls wichtig, jungen Frauen zu zeigen, dass in der IT eine zukunftssichere Branche mit vergleichweiser guter Bezahlung auf sie wartet, die gleichzeitig Flexibilität und laufende Weiterbildungsmöglichkeiten bietet.
Was schätzen Sie besonders am #thenewITgirls-Netzwerk?
Astrid Wieland: Vor allem die Expertise und Vielfalt innerhalb unseres Netzwerks und die Offenheit, die unsere Mitglieder mitbringen sind ein absoluter USP von #thenewITgirls. Unsere über 1.000 #ITgirls bringen so viel Wissen aus unterschiedlichen Bereichen mit, welches sie bei unseren regelmäßigen Netzwerk-Treffen weitergeben und teilen. Ich bin immer wieder begeistert, wie viel ich selbst bereits Lernen durfte und welch großartige Synergien sich durch unser Netzwerk bereits ergeben haben. All das gibt mir sehr viel Energie und spornt an, weiterzumachen und unser Netzwerk auch in Zukunft auszubauen und unser Ziel, bis 2025 10.000 Frauen zu empowern, zu erreichen.
Mehr zu den #thenewITgirls unter www.thenewitgirls.com