Technologie unter der Haut: Vom Mikrochip zum Cyborg?
Werden unsere Nachkommen mit Hightech-Implantaten, UV-resistenter Haut und Exoskeletten ausgestattete Cyborgs sein? Könnte sich der Mensch in eine hybride Spezies aus biologischen und künstlichen Wesen verwandeln? Wurde mit Herzschrittmachern, Hörgeräten und künstlichen Hüften nur der erste kleine Schritt in Richtung Robotisierung der Menschheit getan? Um unsere zukünftige Entwicklung zu skizzieren lohnt ein Blick in die Vergangenheit, die Gegenwart und die nicht all zu ferne Zukunft.
Digitale Transformation macht vor dem Menschen keinen Halt
Radio-frequency identification (RFID) ist vielen Menschen im Zusammenhang mit Mikrochips ein Begriff. Das ist nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, dass es die Technologie dahinter schon seit mehr als 70 Jahren gibt und seitdem stetig weiterentwickelt wurde. So wurden und werden die Sender-Empfänger-Systeme zur Identifizierung mittels elektromagnetischer Wellen beispielsweise im Bereich Logistik eingesetzt, um Prozesse zu vereinfachen und Ressourcen einzusparen. Der nächste Schritt Richtung „Bio-Digital-Transformation“ wurde dann mit dem Chippen von Nutz- und Haustieren getan – und der Mensch folgte.
Heute werden die Implantate immer kleiner, der Speicherplatz immer größer und die Anwendungsgebiete immer vielfältiger! Bargeldlos einkaufen, Türen oder Computer mit einer Handbewegung entsperren, Kontakt- oder Gesundheitsdaten speichern und jederzeit abrufen oder ganz simpel: Kaffee bestellen – Mikrochips unter der Haut haben das Potenzial, unseren Alltag leichter und sicherer zu machen. Leichter, weil man die Kreditkarte oder das Smartphone, beides in der Regel mit NFC (Near Field Communication) – einer Untergruppe der RFID-Kommunikation ausgestattet – nicht mehr zücken muss, da man den Chip automatisch immer bei sich (in sich) trägt. Und sicherer, weil es denkbar schwieriger ist, einen implantierten Mikrochip zu stehlen. Dazu trägt bei, dass die bei Menschen implantierten Mikrochips keine Bewegungsprofile speichern und das Orten einer Person somit keine Sicherheitsfrage darstellt.
Die Zukunft ist rund 15 Millimeter groß
Diese und viele weitere Vorteile haben Günther Tschabuschnig, ADV Landesgruppenvorstand und CIO der ZAMG, dazu bewogen, sich bei der ADV-Tagung „Nachhaltigkeit 4.0 – Von Green IT bis zu Datenkreisen“ live auf der Bühne einen hochmodernen Mikrochip in die Handfläche implantieren zu lassen! Mit dem knapp 15 mm großen Chip soll so einiges möglich sein. Welcher Use-Case präsentiert wird und ob dieser das Publikum so beeindruckt wie damals, 1990, als der US-amerikanische Software- und Netzwerkexperte John Romkey und der australische Computerwissenschaftler Simon Hackett während einer Konferenz einen Toaster mit dem Internet verbanden, wird sich zeigen.
Sicher ist: Die Digitalisierung verändert die Strukturen unserer Alltags- und Arbeitswelt seit Jahren in rasantem Tempo und wird dies auch in Zukunft tun – auch in Form der digitalen Transformation des Menschen selbst.