Nachwuchs für die IT Security gesucht!
8. März 2024 / Redaktion
Die IT ist wie viele andere Branchen auch in die Fachkräfte-„Mangel“ genommen worden … Dabei umfasst sie äußerst spannende Berufsfelder, die vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten bieten, und sie ist auch in Bezug auf Verdienstmöglichkeiten und Arbeitsmodelle als Arbeitgeberbranche attraktiv.
Ein besonders wichtiger Bereich der IT ist Cybersicherheit. Fast alle Wirtschaftssektoren und auch die öffentliche Verwaltung sind von sicheren IT-Systemen abhängig, was das Fachpersonal in diversen IT-Security-Berufsfeldern zu höchst gefragten Arbeitskräften macht. Doch wie kann man in die Welt der Cybersicherheit einsteigen und was erwartet den hoffnungsvollen Nachwuchs dort? Das hat uns Amir Salkic, Head of CyberSecurity Consulting Austria von SEC Consult, in einem Gespräch verraten.
ADV: Können Sie uns Ihren Aufgabenbereich skizzieren? Welche Tätigkeit empfinden Sie als besonders bereichernd und warum?
Amir Salkic: Ich bin bei SEC Consult für das Cyber-Security-Consulting-Geschäft in Österreich verantwortlich. Wir identifizieren u.a. Schwachstellen in IT-Systemen unserer Kunden und helfen ihnen, diese Einfallstore zu schließen oder zu mitigieren, sie also zu entschärfen.
Es gibt mittlerweile kaum einen Bereich, der nicht vom digitalen Wandel erfasst wurde, und sie sind auch immer stärker miteinander vernetzt. Cyberkriminalität kann daher schnell dramatische Auswirkungen haben. Deshalb empfinde ich es als besonders bereichernd, dass ich gemeinsam mit meinen Kolleg:innen einen wertvollen Beitrag für unsere Gesellschaft leisten kann, indem wir die IT-Landschaft sicherer gestalten.
ADV: Wie lange sind Sie bereits in diesem Bereich tätig? Was hat Sie dazu bewogen, Zeit und Energie in dieses Fachgebiet zu investieren?
Amir Salkic: Ich bin seit mehr als 16 Jahren in der IT und der Cybersicherheit tätig. Begonnen hat meine Leidenschaft für Informatik schon in der Jugend – und sie ist mir geblieben. Um ebendiesen Gegenstand meiner Leidenschaft zu schützen, habe ich dieses Berufsfeld gewählt.
ADV: Also war „ein Job in der IT“ immer schon ihr Berufswunsch? Was fasziniert Sie denn an der IT?
Amir Salkic: Ja, das war schon seit meiner Jugend für mich klar, dass ich in diese Branche gehe. Ich fand und finde es immer noch faszinierend, welche grenzenlosen Möglichkeiten wir haben, um in der virtuellen Welt zu gestalten und dadurch das Leben der Menschen in der analogen Wirklichkeit positiv zu beeinflussen. Denn die IT ist meiner Meinung nach dann besonders spannend, wenn der reale Bezug zu den eigentlichen Auswirkungen auf Menschen und auf die Gesellschaft dargestellt wird.
ADV: Gab es Vorbilder, die Sie auf Ihrem Weg inspiriert haben? Welche Personen oder Ereignisse haben Sie in Ihren Karriereentscheidungen beeinflusst?
Amir Salkic: Ja, wobei das definitiv keine Digitalisierungs-„Gurus“ waren, sondern ganz konkret Kolleg:innen und Führungskräfte, von denen ich viel lernen durfte und die mich bei der Entscheidungsfindung unterstützt haben. Und da sehe ich mich jetzt selbst als Führungskraft wie auch meine Kolleg:innen in solchen Positionen in der Pflicht, den Mitarbeiter:innen Entwicklungspfade aufzuzeigen und eine Weiterentwicklung zu ermöglichen.
ADV: Welche Herausforderungen oder Barrieren haben Sie in Ihrer Karriere erlebt und wie sind Sie damit umgegangen?
Amir Salkic: Das möchte ich gerne positiv formulieren: Wichtig, um in der IT und insbesondere in der IT Security erfolgreich Karriere zu machen, ist die Bereitschaft, ständig Neues zu lernen. Das kann und muss zwar durch Selbststudium geschehen, Weiterbildung muss aber auch vom Arbeitgeber gewünscht und gefördert werden.
Außerdem müssen Arbeitgeber ihre Teams inspirieren und auch die Relevanz bzw. Sinnhaftigkeit der Branche vermitteln können: Denn wie schon gesagt: Was virtuell geschieht, hat auch tatsächliche Auswirkungen auf die reale Welt.
ADV: Welchen Rat würden Sie Menschen geben, die sich für eine Karriere in der Cybersicherheitsbranche interessieren oder eine Umschulung in Betracht ziehen?
Amir Salkic: Zunächst muss die Tätigkeit zur Persönlichkeit passen. Es gibt unterschiedlichste Berufsbilder wie den oder die Penetration-Tester:in, die sich in Applikationen und Systeme vertiefen, um Schwachstellen zu identifizieren und an den Kunden zu berichten. Security Consultants etwa entwickeln IT-Sicherheits-Strategien gemeinsam mit den Kunden, während die Projektmanager:innen wiederum die Fäden zusammenhalten, mit welchen das Projekt gesteuert wird. Man sollte daher Neugierde und analytische Fähigkeiten mitbringen, aber auch Soft Skills für die Kommunikation mit den Ansprechpartner:innen bei den Kunden sind vielfach gefragt. Es können also die verschiedensten Persönlichkeiten ein passendes Tätigkeitsfeld finden, um in einen spannenden und zukunftssicheren Beruf mit vielen unterschiedlichen Entwicklungspfaden einzusteigen.
Was noch wichtig ist: Man darf niemals aufhören zu lernen. Idealerweise sucht man einen Arbeitgeber, der die Weiterbildung seiner Mitarbeiter:innen aktiv fördert und vielleicht sogar Ausbildungsprogramme anbietet. Es lohnt sich, schon vorab dahingehend zu recherchieren oder beim Vorstellungsgespräch nachzufragen. Und natürlich sollte man die Branche intensiv verfolgen und sich mit möglichen Trends befassen.
ADV: Was ist Ihr Wunsch an die Branche bzw. an die Politik? Von welcher goldenen Zukunft träumen Sie?
Amir Salkic: Wir brauchen auf alle Fälle eine intensive Talent- und Nachwuchsförderung sowie Unterstützung für Unternehmen, damit sie Ausbildungsprogramme anbieten können.
Digitalisierung und Globalisierung gehen Hand in Hand und bieten viele Chancen. Um die Vorteile dieser Entwicklung besser nutzen zu können, wünsche ich mir eine stärkere europäische und internationale Vernetzung und einen Austausch der Ideen und Visionen. Denn Wissen gehört zu den Dingen, die mehr werden, wenn man sie teilt.
Mehr Karrieretipps für den Berufseinstieg in die Cybersicherheits-Branche finden Sie auf dem SEC Consult-Blog: https://sec-consult.com/de/blog/detail/karrieretipps-fuer-den-berufseinstieg-in-die-cybersecurity-branche/