Meine ersten Erfahrungen mit Scrum
ADV Scrum-Master & Product Owner
02. November 2021/ von Isabella Bendl – Peschel
Ein Erfahrungsbericht über den Kursablauf, die Inhalte, die Zertifizierung und darüber, was ich als Teilnehmerin mitnehmen konnte.
Als Teil des ADV-Projektmanagement-Teams ist es selbstverständlich, sich mit neuen Technologien und digitalen Trends auseinander zu setzen. Ich muss gestehen: persönlich arbeite ich gerne mit kleinen, bunten Zetteln und greife auf altbewährte Projektmanagement-Tools zurück. Als aber die Frage aufkam, wer im Team Interesse hätte, an einer Scrum-Ausbildung teilzunehmen, wurde mir klar, dass es an der Zeit war, Scrum kennenzulernen. Der Begriff Scrum ist mir zwar nicht unbekannt gewesen, dennoch war ich mir nicht sicher, was es damit genau auf sich hat.
Nach kurzer Recherche im Netz fiel mir vor allem ein Begriff immer wieder ins Auge: agile Prinzipien. Bei Scrum geht es um die Fähigkeit, flexibel auf unvorhergesehene Ereignisse und neue Anforderungen proaktiv einzuwirken. Agile Organisationen zeichnen sich unter anderem durch Transparenz, Kommunikation, Diversität und flache Hierarchien aus.
Die Anwendung von Scrum-Prinzipien garantiert, dass mögliche Risiken früher erkannt werden und Ergebnisse schneller geliefert werden können. Zu Deutsch bedeutet der Begriff Scrum „Gedränge“ und wird meist im Projekt- und Produktmanagement eingesetzt – insbesondere in der agilen Softwareentwicklung.
Mein erster Gedanke: Projektmanagement? Ok! Software Development? Nicht ganz meins! Aber gut. Wer laut „hier!“ schreit, muss da auch durch … Ein paar Klicks später war ich auch schon offiziell zum Kurs angemeldet.
Die Scrum-Schulung
Erleichterung machte sich bei mir breit, als ich im virtuellen Schulungsraum angekommen, ein paar bekannte Gesichter der ADV erkannte und mir zudem klar wurde, dass nicht alle Anwesenden aus der IKT-Branche stammten. Vom Scrum-Neuling bis hin zur Scrum-AnwenderIn war unsere Runde bunt gemischt und vereint in derselben Zielsetzung: in Unternehmen künftig agiler zu handeln.
Wir wurden in Teams eingeteilt und übten nach kurzer Einführung interaktiv den Umgang mit Scrum. Nach jeder Übung gab es einen Wissensabgleich, der gleichzeitig offene Fragen beantwortet hat. Hier hat sich gezeigt, dass es unter der Anleitung eines zertifizierten Coaches allen Menschen möglich ist, Scrum zu erlernen.
Rahmenstruktur und Rollenverteilung
Ein Scrum-Team ist selbstorganisierend und interdisziplinär zusammengestellt und entscheidet eigenständig, wie und wann es seine Arbeit bestmöglich erledigt. Das mag im ersten Moment unmöglich klingen, aber agile Führung bedeutet Teammitgliedern eine hohe Flexibilität zu gewähren, um die Kreativität und Produktivität sowie das Engagement jedes Teammitglieds zu steigern.
Das Scrum-Framework besteht aus drei unterschiedlichen Rollen: Product Owner, Developer und Scrum-Master.
Den Scrum-Master kann man auch als Moderator sehen. In der Schulung lernt der Scrum-Master das Team zu führen und Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Während der Scrum-Master für die Implementierung und Einhaltung des Frameworks sorgt, stellt der Product Owner die fachlichen Anforderungen. Das Development-Team übernimmt die Entwicklungsarbeit für das sogenannte Produktinkrement – ein lieferfähiges Ergebnis, das am Ende eines jeden „Sprints“, also der Etappe zur Erreichung des Produkt-Ziels, vorliegen soll.
Von Sprint-Planning bis zum Review
Im „Sprint-Planning“ wird die Arbeit für den nächsten Sprint gemeinsam vom gesamten Team geplant. Ein Sprint beschreibt ein fest definiertes Zeitintervall, in dem das Team an der Erledigung der vereinbarten Aufgaben und der Erreichung des Sprint-Ziels arbeitet. Üblicherweise dauert er zwischen einer und vier Wochen. In der Praxis sieht das dann so aus: Ein Ziel wird festgelegt und Aufgaben, die im nächsten Sprint fertiggestellt werden können, werden geplant. Die Aufgaben werden aus dem Product Backlog gezogen.
Das „Daily Scrum“ wiederum findet täglich zur selben Zeit statt, dauert nicht länger als 15 Minuten und eruiert den Fortschritt in Richtung des Sprint-Ziels. Es ist eine effiziente Methode, um das gesamte Projektteam über den aktuellen Stand zu informieren, sich austauschen und Hindernisse zu identifizieren. Am Ende wird im „Sprint Review“ das Produktinkrement gemeinsam mit den Stakeholdern überprüft.
Während der Retrospektive wird reflektiert, wie die Zusammenarbeit verlaufen ist, warum Etappen übertroffen oder nicht erreicht wurden und welche Maßnahmen zukünftig umgesetzt werden sollten.
Product Owner formulieren in „User-Stories“ die Wünsche und Anforderungen der AnwenderInnen für Leistungen, die in einem Projekt realisiert werden sollen. In den „Refinements“ werden Stories hinzugefügt oder überarbeitet.
Scrum-Teams sind agil und flexibel und können je nach Projekt unterschiedlich besetzt werden. In jedem Team wird das Framework angepasst und variabel umgesetzt.
Fazit:
Scrum ist nicht nur eine Methode, es ist vor allem eine andere Herangehensweise um auf KundInnenbedürfnisse schneller und flexibler einzugehen. Durch die anschauliche und lehrreiche Schulung, die leider viel zu schnell zu Ende ging, habe ich gelernt, das Scrum-Framework zu verstehen. Nun liegt es an mir, das Gelernte in die Praxis umzusetzen. Aber ist es wirklich so einfach? Die Einführung von Scrum ist ein Veränderungsprozess, der Zeit braucht. Strukturen und Arbeitsweisen müssen aufgebrochen und verändert werden. Vieles gilt es neu zu denken. Ich kann aber allen, die sich in dieser Thematik vertiefen bzw. sich auch als Scrum-Master zertifizieren lassen möchten, diese Schulung empfehlen.
Wie sieht es bei Ihnen aus? Sind Sie bereit, das Scrum-Framework in der Praxis anzuwenden und zu erfahren, warum der Begriff Agilität immer mehr an Bedeutung gewinnt? Dann werden Sie zum Scrum Master! Näheres zur Schulung erfahren hier
Alle Scrum-Guidelines findet man hier