Hochwertige Programmier-Grundausbildung gegen den Fachkräftemangel
1. Dezember 2022 / Redaktion
Österreich ist langsam? Nicht im Bereich der Digitalisierung! In diesem Sektor gibt es mittlerweile zahlreiche sehr erfolgreiche Projekte und innovative Start-ups. Ausgezeichnete Ideen gibt es viele, doch bei der Umsetzung gilt es nach wie vor eine große Herausforderung zu meistern, die den Fortschritt immer wieder ins Stocken geraten lässt: Der eklatante Fachkräftemangel im Bereich von gut ausgebildeten ProgrammiererInnen.
Die Probleme, die ein Mangel an qualifiziertem Fachpersonal mit sich bringt, sind mittlerweile hinlänglich bekannt. Doch wie können die digitalen Pioniere und Pionierinnen sowie die Programmierprofis der Zukunft bestmöglich geschult werden? Wie kann ein einheitlicher Standard etabliert werden, damit eine hochwertige Programmier-Grundausbildung garantiert ist? Eine Möglichkeit ist zum Beispiel, eine nationale Plattform zu schaffen, die diese Grundausbildung standardisiert und zugleich die Aus- und Weiterbildung bei den Lehrkräften fördert, um heterogene Vorkenntnisse des Lehrpersonals auszugleichen. Eine solche entspricht der großen Dynamik der Lernziele und Technologien in diesem Sektor bestmöglich, dachte sich die Universität Innsbruck und startete gemeinsam mit weiteren österreichischen Universitäten sowie dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung die Plattform „CodeAbility Austria“. Das Projekt, das an der Universität Innsbruck in eine größere Initiative mit breit gefächerten Digitalisierungsschwerpunkten eingebunden ist, soll eine hochwertige, individualisierte Ausbildung für angehende ProgrammiererInnen sichern.
Lehre neu gedacht: „CodeAbility Austria“
Ziel von „CodeAbility Austria“ ist es, einen Innovationsprozess in der Programmierausbildung in Gang zu setzen. Das Projekt, welches zwischen 2020 und 2024 läuft, soll eine digital unterstützte Grund-Programmierausbildung für Studierende auf höchstem Niveau etablieren und dabei Einheitlichkeit garantieren. Zu diesem Zweck wurde eine eigene Lehrplattform geschaffen, die der hohen Dynamik des Sektors gerecht wird. Die Ausbildung kombiniert Präsenz- und Onlineelemente und soll StudentInnen mittels erprobter didaktischer Konzepte ein tiefgreifendes Programmierverständnis vermitteln. Neben einem Austausch von Lehr- und Lernmitteln ermöglicht „CodeAbility Austria“ zeit- und ortsunabhängiges Üben für die Studierenden. Um immer aktuell zu sein, wird zudem die Weiterbildung und Vernetzung der Lehrenden gefördert.
Individuelle Lernpfade dank Programming-Learning-Analytics
Eine zentrale Innovation der Plattform ist neben der Standardisierung die Verwendung von datenschutzkonformen „State of the Art“-Programming-Learning-Analytics. Diese kommen über den gesamten Lernprozess hinweg zum Einsatz und ermöglichen sowohl StudentInnen als auch Lehrenden tiefe Einblicke in den individuellen und situationsbezogenen Lernfortschritt. Dies erlaubt eine zielgerichtete Steuerung über den gesamten Verlauf der Ausbildung hinweg und eröffnet die Möglichkeit für hochspezialisierte, individuelle Lernpfade.
Zahlreiche Universitäten sind eingebunden
Als Partner an „CodeAbility Austria“ beteiligen sich neben der Universität Innsbruck derzeit auch die TU Graz, die TU Wien, die Johannes Kepler Universität Linz, die Paris Lodron Universität Salzburg, die Universität Klagenfurt sowie die Donau Universität Krems.