Digitales Innovations-Management: Crowd Intelligence für den öffentlichen Sektor
29. September 2022 / Redaktion
Eine wirkungsvolle digitale Transformation des öffentlichen Sektors besteht nicht nur aus der reinen Umwandlung analoger Verfahren in digitale Prozesse. Digitale Medien und Werkzeuge ermöglichen wesentlich mehr: die Etablierung völlig neuer und innovativer Kommunikations- und Kooperationsformen zwischen Bürgerinnen und Bürgern, Wirtschaftstreibenden, der Verwaltung und der Politik.
European Digital Innovation Hubs
Die Europäische Union will mit European Digital Innovation Hubs (EDIH) ein engmaschiges Innovations-Netzwerk schaffen, um dieses Ziel zu erreichen. Europaweit wurden mit der ersten Einreichperiode 136 Hubs genehmigt, wobei alle EU-Regionen wechselseitig auf die Services anderer EDIH zugreifen können werden. Für Österreich wurden von der Europäischen Kommission vier Hubs genehmigt, wobei der EDIH „Crowd in Motion“ das Ziel hat, den öffentlichen Sektor sowie die Tourismus-, Sport- und Freizeitindustrie bei digitalen Innovationen zu unterstützen.
Der Hub richtet sich vorrangig an KMU in der Tourismusbranche und an öffentliche Organisationen in ganz Österreich. Das Konsortium besteht aus sich inhaltlich ergänzenden Partnern, die Technologien für die digitale Transformation, Testinfrastrukturen, Trainings für digitale Kompetenzen und Finanzdienstleistungen für die Folgefinanzierungen von Digitalisierungsprojekten zusammenführen. Unternehmen wie auch die Verwaltung können somit auf eine umfassende Wissens- und Service-Infrastruktur zurückgreifen und werden auch bei der Suche nach Investoren unterstützt.
Innovations-Plattform für Bottom-up-Strategien
Die isn – innovation service network GmbH stellt als einer der Konsortiumspartner mit ihrer digitalen Innovations-Plattform und mehr als 20 Jahren Innovationsexpertise die Basis für ein integratives Ideen- und Innovations-Management bei „Crowd in Motion“ zur Verfügung. Im Gegensatz zu dem im öffentlichen Sektor meist praktizierten Top-down-Ansatz können das EDIH-Netzwerk und alle EDIH-Kunden so ein Instrumentarium nutzen, das eine Bottom-up-Strategie ermöglicht. Reinhard Willfort, Geschäftsführer von isn – innovation service network, sieht insbesondere in der Tatsache, dass sich viele unterschiedliche Player auf einer Ebene über Nationengrenzen hinweg vernetzen können, das Potenzial für eine völlig neue Systemarchitektur.
„Wir können nun eine Bottom-up-Initiative präsentieren, in der die Bedürfnisse der Mittelstandsunternehmen und des öffentlichen Sektors gemeinsam mit jenen ihrer Zielgruppe, der KundInnen und BürgerInnen, berücksichtigt werden. Zugleich können die LeistungsträgerInnen aus den verschiedenen Bereichen durch die Vernetzung miteinander und untereinander einen großen Mehrwert generieren. Es muss nicht einer alles können, sondern Leistungen können über nationale Grenzen hinweg auch aus anderen Regionen abgerufen werden. Damit kann ein europäischer Wirtschafts- und Innovationsraum entstehen, den es so noch nicht gegeben hat“, so Willfort.
Die Intelligenz der Crowd
Die Crowd Intelligence, die durch die Innovations-Plattform generiert wird, kann in diesem Umfeld ohne Medien- oder Prozessbrüche für die Entwicklung zukünftiger Leistungen genutzt werden. Dank Crowdsourcing und Crowdfunding stehen den Innovations-Projekten auch Finanzierungsformen zur Verfügung, die genug Freiraum lassen, um unabhängig von verwaltungstechnischen Gegebenheiten neue Wege beschreiten zu können.
Reinhard Willfort: „Oft tut sich eine Behörde schwer, Innovations-Projekte zu finanzieren, da bisher Unerhörtes und Unerprobtes auch mit einem gewissen Risiko verbunden ist und die gesetzlichen Vorgaben keinen großen Gestaltungsspielraum für Trial & Error lassen. Durch die in den Hubs mögliche Symbiose mit KMU oder auch mit Start-ups können Kommunen bei innovativen Themen mitmischen, für die sie sonst kein Budget bereitstellen könnten.“
Transparenz und Datenschutz
Dass nachhaltige Innovation vor allem durch echte Kooperation möglich ist, durch offenen Austausch, durch Teilen und Transformieren von Ideen, setzt sich in der Wirtschaft immer stärker durch. Auch die Verwaltung tritt bereits seit einiger Zeit verstärkt in einen Austausch mit der Bevölkerung, um Ideen für Projekte schon vorab zu evaluieren und eine möglichst breite Akzeptanz für diese zu erreichen. Dank Innovations-Plattformen wie jener von isn – innovation service network kann die Kommunikation zwischen der Verwaltung und den jeweiligen Stakeholdern eines Vorhabens niederschwelliger, kollaborativer und transparenter erfolgen.
Diese Transparenz muss jedoch auch abgesichert sein, um allen Datenschutzvorgaben und Cybersicherheitsanforderungen gerecht zu werden. Hier seien Lösungen wie die ID Austria von großer Bedeutung, meint Reinhard Willfort: „Mit Instrumenten, die trotz des möglichst offenen Zugangs für alle Beteiligten einen sicheren Zugriff auf die nötige Dateninfrastruktur erlauben, werden sich neue Möglichkeiten eröffnen. Kollaborative Räume für Innovationen, neue Formen gesellschaftlicher Teilhabe und wirtschaftlicher Weiterentwicklung sowie der Vernetzung von Wissen werden dem österreichischen, aber auch dem europäischen Wirtschaftsraum einen kräftigen Anschub geben.“
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